Einleitung: Warum ich ausnahmsweise den „Astrologen“ in mir freilasse
Bevor wir beginnen, muss ich ein kleines Geständnis machen. Eigentlich vermeide ich es, öffentlich über astrologische Symbolik zu schreiben – und zwar aus gutem Grund. Viele Vertreter der Astrologie verweigern sich seit Jahrzehnten jeder wissenschaftlichen Auseinandersetzung, pflegen ein naiv-mystisches Weltbild und tragen damit aktiv dazu bei, dass dieses Feld von der akademischen und öffentlichen Wahrnehmung in jene Schmuddelecke gedrängt wurde, aus der man nur schwer wieder herauskommt.
Gleichzeitig legt meine Theorie des Evolutionären Idealismus zwangsläufig nahe, dass es Resonanzen zwischen Bewusstsein, kollektiver Dynamik und kosmischen Rhythmen geben kann – nicht im Sinne eines mechanischen Ursache-Wirkungs-Schemas (welches auf dem materialistischen Paradigma aufsetzt), sondern als Ausdruck von holografischen Informationsmustern, die sich auf unterschiedlichen Ebenen spiegeln und in meinem Info-Spin verdeutlicht werden. Diese Sichtweise ist kein Rückfall in Aberglauben, sondern die konsequente Weiterführung einer informationsontologischen Kosmologie, wie ich sie in meinem Evolutionären Idealismus entworfen habe.
Ich erwähne das normalerweise nicht, weil ich nicht in denselben Topf geworfen werden möchte wie jene, die aus beliebigen Planetenkonstellationen Tageshoroskope basteln und damit jede ernsthafte Diskussion unmöglich machen. Aber es gibt Momente – seltene Momente –, in denen eine Konstellation so bedeutungsvoll ist, dass Schweigen unaufrichtig wäre.
Die kommende Saturn–Neptun–Konjunktion in Verbindung mit einem Neumond auf einem hochsymbolischen Grad ist einer dieser Fälle. Manche Dinge verlangen, dass man kurz aus der Deckung kommt und sagt: Seht hin – hier liegt ein Muster vor, das zu groß ist, um es zu ignorieren.
Was die Saturn–Neptun–Konjunktion über den Zustand der Welt – und Russlands Zukunft – verrät
Es gibt Momente, in denen der Himmel zu sprechen scheint. Nicht im Sinne eines naiven Determinismus, sondern als symbolisches Resonanzfeld kollektiver Entwicklungen. Genau vier Jahre nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine findet eine astrologische Konstellation statt, die in der Geschichte immer wieder mit tiefgreifenden Umbrüchen verbunden war: eine Neumondstellung am Ende des Wassermanns und gleichzeitig eine Saturn–Neptun–Konjunktion am Nullpunkt des Widders.
Diese Kombination ist selten – und alleine eine Saturn-Neptun-Konjunktion markiert immer Zeiten, in denen sich die Grundannahmen einer Epoche verschieben. Systeme geraten unter Druck, Ideologien verlieren ihre Kraft, Neues drängt in die Welt und sucht Form.
1. Der Neumond auf 28° Wassermann: Der letzte Atemzug einer alten Idee
Neumond gibt es alle vier Wochen. das ist also nichts besonderes. Aber jeder Neumond findet auf einem anderen Grad statt. Und wenn er, wie dieses Mal, eine Saturn-Neptun-Konjunktion aktiviert, ist die Bedeutung dieses Grades erwähnenswert.
Im Bedeutungssystem der 360 Einzelgrade, wie ich es entwickelt habe (siehe meine Bücher „Die Ur-Matrix“ und „Sphären der Bedeutung“), steht der 28. Grad des Wassermanns für „Entwicklung“ – für die Reifung einer Idee, für die Einsicht, dass kollektive Systeme nur dann tragfähig sind, wenn sie in Einklang mit universellen Entwicklungsgesetzen stehen.
Ein Neumond an dieser Stelle bedeutet:
- ein kollektiver Neubeginn im Denken,
- die Geburt einer neuen Vision,
- den Abschluss eines idealistischen Zyklus, der sich nun einer Reifeprüfung stellen muss.
Am Ende des Wassermanns – jenes Zeichens, das für Fortschritt, Utopien und gesellschaftliche Reformen steht – fragt dieser Neumond:
Welche unserer großkollektiven Ideen sind an ihr Ende gelangt? Und welche neue Form des Zusammenlebens möchte entstehen?
2. Saturn und Neptun auf 0° Widder: Der Traum sucht einen neuen Körper
Saturn und Neptun treffen sich ungefähr alle 36 Jahre. Immer dann verschieben sich die Achsen zwischen Realität und Utopie, zwischen dem, was wir hoffen, und dem, was wir tatsächlich bauen können.
Der 0. Grad des Widders ist astrologisch gesehen der „Weltenboden“, die kosmische Startlinie. In meinem System trägt er den Titel: „Impuls zum Dasein“.
Wenn hier eine Saturn–Neptun–Konjunktion stattfindet, bedeutet das:
- Ein kollektiver Traum (Neptun) versucht,
- eine neue reale Gestalt (Saturn) anzunehmen.
Es ist wie ein kosmisches Reset-Signal:
Der alte Traum funktioniert nicht mehr – aber der neue ist noch nicht geboren.
Und genau das macht diese Phase historisch immer so instabil – aber auch fruchtbar.
3. Historische Parallelen: Russische Revolution, Kalter Krieg, 1989
Saturn–Neptun-Konjunktionen sind erstaunlich regelmäßig mit Umbrüchen verbunden, die Russland direkt betreffen:
- 1917/18 – Russische Revolution, Zusammenbruch des Zarenreichs
- 1952/53 – Spätstalinismus, Beginn der nuklearen Systemkonfrontation
- 1989 – Fall des Eisernen Vorhangs, Kollaps der Sowjetunion
Gemeinsamer Nenner:
- Auflösung eines alten Systems
- Entstehung eines neuen kollektiven Projekts
- Neujustierung der globalen Ordnung
Dass diese Konjunktion nun genau vier Jahre nach dem Beginn des Ukrainekrieges stattfindet, ist zumindest symbolisch bemerkenswert:
Die Welt tritt erneut in eine Phase, in der autoritäre Großprojekte und ideologische Ersatzreligionen auf ihre innere Stabilität geprüft werden.
4. Russland im Jahr 2026: Ein System am ökonomischen Kipppunkt
Während am Himmel diese Zyklen ihren Lauf nehmen, zeigt sich am Boden eine bedrückende Realität:
Russland befindet sich in der schwersten strukturellen Krise seit dem Ende der Sowjetunion.
Die demografische Katastrophe
- Russland hat heute nur rund 55 Millionen ethnische Russen,
- der Rest sind kleinere Völker, viele davon separatistisch gefährdet.
- Die Geburtenrate liegt weit unter der Reproduktionsschwelle.
- Hunderttausende junge Männer sind gefallen oder ausgewandert.
Ein Land, das sich als Großmacht versteht, kollabiert demografisch.
Die wirtschaftliche Sackgasse
- Über 40 % der Staatseinnahmen beruhen weiterhin auf Öl und Gas.
- Die Energieinfrastruktur ist veraltet und zunehmend schwer zu warten.
- Die Hightechindustrie ist durch Sanktionen massiv geschwächt.
- Die Rüstungsproduktion läuft auf Kosten der zivilen Wirtschaft.
- Der Rubel verliert strukturell an Wert.
- Importabhängigkeiten, besonders aus China, wachsen dramatisch.
Der Staat wirkt äußerlich stabil – aber wirtschaftlich gleicht er einer hohlen Statue, die nur stehen bleibt, weil niemand sie anstößt.
Der innenpolitische Druck
- Regionen wie Dagestan, Tatarstan oder Burjatien tragen den Großteil der Kriegsopfer.
- Die kleinen Völker beginnen zu realisieren, dass sie die „verheizbare Masse“ des Imperiums sind.
- Die Zentralisierung der Macht in Moskau wird zunehmend fragil.
Warum das astrologisch relevant ist
Saturn–Neptun-Zyklen spiegeln kollektive Systeme, die eine Vision beanspruchen, die in diesem Fall aber nicht mehr in der Lage sind, sie sozial oder wirtschaftlich zu verkörpern.
Genau das ist die Situation Russlands:
Es lebt von der Idee eines imperialen Großreichs (Neptun),
doch die Realität (Saturn) bricht dem System die tragenden Pfeiler weg.
5. Wassermann–Widder: Das Ende einer Utopie, der schmerzhafte Anfang einer neuen Realität
Die Gleichzeitigkeit der beiden Konstellationen ist bemerkenswert:
| Symbolik | Bedeutung |
|---|---|
| 28° Wassermann | Abschied von alten Utopien; Ende idealistischer Großprojekte |
| 0° Widder | Geburt eines neuen Impulses; rohe, instabile Neugestaltung |
| Saturn–Neptun | Kollision von Traum und Wirklichkeit |
| Sonne–Mond | Neuausrichtung des kollektiven Bewusstseins |
Die Botschaft lautet:
Eine Welt, die auf alten Erzählungen basiert, wird nicht bestehen.
Aber die neue Welt muss erst noch definiert werden – und sie wird nicht durch Ideologie entstehen, sondern durch reale Entwicklungsnotwendigkeiten.
6. Was bedeutet das global – und besonders für Russland?
a) Der alte Traum stirbt
Das imperiale Selbstbild Russlands verliert seine ökonomischen, kulturellen und demografischen Grundlagen.
b) Ein neuer Traum sucht Form
Vielleicht ein föderaleres Russland.
Vielleicht eine Fragmentierung in mehrere Republiken.
Vielleicht ein Neuanfang erst nach einer Phase des Zusammenbruchs.
c) Die Welt ordnet sich neu
- Europa nähert sich technologischen und energiepolitischen Umbrüchen.
- China nutzt das Vakuum autoritärer Ordnungen zu seinem Vorteil.
- Die USA ziehen sich aus globaler Verantwortung zurück.
- Dezentralisierte, technologische Systeme (KI, Energienetzwerke, digitale Ökonomien) entstehen.
Das ist der astrologische Kern dieser Zeit:
Ein kollektiver Traum – der Traum vom starken Staat, von imperialen Ordnungen, von zentralistischen Weltbildern – verliert seine Macht. Die Zukunft wird nicht mehr durch ideologische Systeme bestimmt, sondern durch globale Entwicklungszwänge.
7. Fazit: Der Traum stirbt nicht – er muss neu geboren werden
Diese Konstellation markiert einen historischen Wendepunkt:
- Der alte Fortschrittsglaube (Wassermann) wird infrage gestellt.
- Neue Impulse (Widder) entstehen, aber sind noch spröde und ungestaltet.
- Utopien müssen Realitätstests bestehen (Saturn–Neptun).
- Die Welt rutscht aus der Ära der imperialen Ideologien heraus.
Für Russland bedeutet dies:
Das System kann sich nur halten, wenn es sich wandelt – und seine Vision endlich mit der Realität versöhnt.
Alles andere führt zu jenem Prozess, den die Geschichte an jedem Saturn–Neptun-Zyklus gezeigt hat:
der Auflösung eines überdehnten Imperiums.

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