Dies ist ein Auszug aus dem demnächst erscheinenden Buch „100 Fragen an den Evolutionären Idealismus“ (ISBN: 9783939078272). Eine Art FAQ meiner spirituellen Philosophie.
49. Was ist die „primäre Eigenschaft“ des Kosmos nach dem EvId?
Im Evolutionären Idealismus (EvId) ist die primäre Eigenschaft des Kosmos ein allumfassendes, göttliches Bewusstsein. Dies bedeutet, dass der gesamte Kosmos nicht aus toter Materie in einer ansonsten leeren Raumzeit besteht, die von Energie bewegt wird. Der Kosmos ist eine Simulation innerhalb dieses Bewusstseins, die als kollektive Autopoiese all ihrer Teile/Avatare durch Erwartungsprojektionen permanent neu erzeugt wird. Jedes Holon besitzt eine Innenperspektive, welche den Qualia entspricht, also der erlebbaren Dimension der Wirklichkeit. Die Realität dieses Kosmos ist der Traum eines Bewusstseins und wird durch den Geist seiner Avatare prozesshaft angetrieben. Durch ständige Reflexion, Interaktion und Anpassung nähern sich individuelle Manifestationen des Bewusstseins immer mehr der objektiven Realität an. Dieser Prozess der Annäherung und Integration führt letztlich zu einem Zustand, in dem es keine Unterscheidung mehr zwischen subjektiver Wahrnehmung und objektiver/intersubjektiver Realität gibt – eine vollständige Verschmelzung von Bewusstsein und Sein. Dies entspricht dem Omega-Punkt, an dem die epistemische Konvergenz ihren Höhepunkt erreicht und eine universelle Einheit des Bewusstseins entsteht.
49.1. Bewusstsein als fundamentale Eigenschaft der Materie
→ Bewusstsein ist nicht nur eine Eigenschaft des Menschen, sondern eine universelle Eigenschaft jeder Form von Materie, die im Menschen zum individuellen Geist erwacht.
→ Jedes Holon (eine individuelle Einheit in der Realität) besitzt eine eigene Innenperspektive. Diese Perspektive ist nicht objektiv messbar, sondern durch Erfahrung evident.
→ Daraus folgt, dass es keine tote Materie gibt – alles im Universum hat zumindest in seinen Teilen eine Innenperspektive. Was kein Holon ist – also Haufen oder Artefakte – besteht zumindest aus Holons mit Innenperspektive.
49.2. Der Zeuge als Grundstruktur des Kosmos
→ Der Zeuge ist die grundlegende Basis der Innenperspektive und ist nicht mit den Inhalten des Geistes identisch. Er ist die Manifestation des Bewusstseins innerhalb des Geistes und wird durch die besonderen Inhalte des menschlichen Geistes für sich selbst erkennbar.
→ Dies bedeutet, dass Bewusstsein nicht auf einzelne Erlebnisse oder Gedanken beschränkt ist, sondern eine fundamentale Grundlage allen Seins darstellt.
→ In der klassischen Philosophie findet sich ein ähnlicher Gedanke bei Plotin, der sagte: „Allem wohnt ein Schauen inne“. Nur durch diese Innenschau der Teile werden diese in der Existenz gehalten. Deshalb kann nichts existieren, was nicht wenigstens in seinen Teilen ein inneres Erleben hat.
49.3. Konsequenzen für das Verständnis der Realität
→ Materie ist Bewusstsein von außen: Was wir als physische Realität wahrnehmen, ist eigentlich eine äußere Manifestation innerer Bewusstseinsprozesse.
→ Erlebnisfähigkeit ist in allen Dingen enthalten: Die Welt ist nicht einfach nur „da“, sondern sie ist ein Bewusstseins-Netzwerk.
49.4. Fazit
Die primäre Eigenschaft des Kosmos im EvId ist Bewusstsein, das sich in verschiedenen Ebenen von Materie manifestiert. Diese Sichtweise vereint wissenschaftliche Erkenntnisse über Informationstheorie mit einer philosophisch-spirituellen Perspektive, die besagt, dass alles, was existiert, eine Innenperspektive besitzt.
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